Seite erstellt am 18.08.1998
 Seite aktualisiert am 27.03.2017

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Disease-Management-Programme

Die folgenden Informationen beziehen sich auf:

Disease-Management-Programme in der Gesundheitspolitik

Disease-Management wurde ursprünglich in den USA zur standardisierte Betreuung von chronisch erkrankten Patienten von den dortigen Krankenversicherungen zur Optimierung der medizinischen Behandlung entwickelt.

"Als Disease-Management wird eine Form der medizinischen Versorgung bezeichnet, mit der unter anderem die Prävention und Behandlung einer Krankheit verbessert und die durch diese Krankheit bedingten Beeinträchtigungen verringert werden können. Disease-Management erfordert verbindliche und aufeinander abgestimmte Behandlungsprozesse, die auch die Wirtschaftlichkeit der Behandlung sicherstellen." (Ausführungen der Bundesregierung zum 1.7.2002 unter obigem Link)

Eine Ergänzung zur obigen 'amtlichen' Beschreibung: Zum Disease Management gehört eine integrierte medizinische, psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung.

In Deutschland will das Bundesgesundheitsministerium zusammen mit den gesetzlichen Krankenkassen Disease-Management- Programme (DMP) für folgende chronischen Erkrankungen Brustkrebs, Diabetes mellitus, koronare Herzerkrankungen und Asthma bronchiale  einführen.

Für die Krankheiten Brustkrebs und Diabetes Mellitus Typ 2 sind DMP gesetzlich verabschiedet (7/2002).

Folgende Leitlinien für Behandlungsprogramme gehören zum gesetzlichen Beschluss:

Vertragsabschlüsse auf Landesebene zwischen den Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen oder anderen Leistungsanbietern sind in den nächsten Monaten für die DMP 'Brustkrebs' und 'Diabetes' geplant. In beiden Programmen ist die Mitwirkung von PsychologInnen in einer umfassenden Versorgung vorgesehen.

Gesundheitspolitische Aktivitäten des BDP

Die Psychologie leistet als Fach und Berufsfeld wichtige Beiträge zum interdisziplinären Feld der Rehabilitation und somit auch zum Teilgebiet der  DMP. Deshalb ist der BDP in der gesundheitspolitischen Konzipierung entsprechender Gesetzentwürfe und in der konkreten Umsetzung entsprechender Beschlüsse gesundheitspolitisch aktiv.

Die Aktivitäten im BDP werden vom Leiter des Referats Fachpolitik Fredi Lang koordiniert und  beruhen auf einer Kooperation mit dem VPP, dem  Fachbereich Gesundheitspsychologie und der Sektion Klinische Psychologie.

Im Gesetzgebungsprozess zu den DMP für Brustkrebs und Diabetes hat der BDP 6/2002 aktiv beigetragen

Der BDP hat durch die Expertisen und durch seine Stellungnahme auf den hohen Stellenwert psychologischer und psychotherapeutischer Interventionen im Rahmen der Gesundheitsversorgung und insbesondere der sekundären Prävention und der Verhältnisprävention hingewiesen.

Der BDP wird auf Anfrage des Koordinierungsausschusses beim Bundesministerium für Gesundheit folgende Experten in Facharbeitskreise zu den Disease Management Pogrammen entsenden:

  • für Koronare Herzkrankheiten Prof. Kleiber (Dekan; FU Berlin, Studiengang Psychosoziale Prävention & Gesundheitsförderung) und Dr. Ohm (Sektion GUS & Klinische Psychologie),
  • für Mammakarzinom Prof. Dr. Tschuschke (Uni Köln),
  • für Diabetes Dipl.-Psych. Scharnhorst MPH (im Leitungsteam des Fachbereiches Gesundheitspsychologie der Sektion GUS) und
  • für Obstruktive Atemwegserkrankungen (Asthma) Dipl.-Psych. Brückner.

Disease-Management ist auch ein Tätigkeitsfeld für PsychologInnen im Gesundheitswesen.  (unter: Gesundheitspsychologie > Berufsfeld > Tätigkeitsfelder)