Die folgenden Informationen beziehen sich auf:
Disease-Management wurde ursprünglich in den USA zur standardisierte
Betreuung von chronisch erkrankten Patienten von den dortigen
Krankenversicherungen zur Optimierung der medizinischen Behandlung entwickelt.
"Als Disease-Management wird eine Form der
medizinischen Versorgung bezeichnet, mit der unter anderem die Prävention und
Behandlung einer Krankheit verbessert und die durch diese Krankheit bedingten
Beeinträchtigungen verringert werden können. Disease-Management erfordert
verbindliche und aufeinander abgestimmte Behandlungsprozesse, die auch die
Wirtschaftlichkeit der Behandlung sicherstellen."
(Ausführungen der Bundesregierung zum 1.7.2002 unter obigem Link)
Eine Ergänzung zur obigen 'amtlichen' Beschreibung: Zum Disease Management
gehört eine integrierte medizinische, psychosoziale und psychotherapeutische
Versorgung.
In Deutschland will das Bundesgesundheitsministerium zusammen mit den
gesetzlichen Krankenkassen Disease-Management- Programme (DMP) für folgende
chronischen Erkrankungen Brustkrebs, Diabetes mellitus, koronare
Herzerkrankungen und Asthma bronchiale einführen.
Für die Krankheiten Brustkrebs und Diabetes Mellitus Typ 2 sind DMP
gesetzlich verabschiedet (7/2002).
Folgende Leitlinien für Behandlungsprogramme gehören zum gesetzlichen Beschluss:
Vertragsabschlüsse auf Landesebene zwischen den Krankenkassen und
Kassenärztlichen Vereinigungen oder anderen Leistungsanbietern sind in den
nächsten Monaten für die DMP 'Brustkrebs' und 'Diabetes' geplant. In beiden
Programmen ist die Mitwirkung von PsychologInnen in einer umfassenden Versorgung
vorgesehen.
Gesundheitspolitische Aktivitäten des BDP
Die Psychologie leistet als Fach und Berufsfeld wichtige Beiträge zum
interdisziplinären Feld der Rehabilitation und somit auch zum Teilgebiet der
DMP. Deshalb ist der BDP in der gesundheitspolitischen Konzipierung
entsprechender Gesetzentwürfe und in der konkreten Umsetzung entsprechender
Beschlüsse gesundheitspolitisch aktiv.
Die Aktivitäten im BDP werden vom Leiter des Referats Fachpolitik
Fredi Lang koordiniert und beruhen auf einer Kooperation mit dem VPP, dem Fachbereich Gesundheitspsychologie
und der Sektion Klinische Psychologie.
Im Gesetzgebungsprozess zu den DMP für Brustkrebs und Diabetes hat der BDP
6/2002 aktiv beigetragen
Der BDP hat durch die Expertisen und durch seine Stellungnahme auf den hohen
Stellenwert psychologischer und psychotherapeutischer Interventionen im Rahmen
der Gesundheitsversorgung und insbesondere der sekundären Prävention und der
Verhältnisprävention hingewiesen.
Der BDP wird auf Anfrage des Koordinierungsausschusses beim Bundesministerium
für Gesundheit folgende Experten in Facharbeitskreise zu den Disease Management
Pogrammen entsenden:
- für Koronare Herzkrankheiten Prof. Kleiber (Dekan; FU Berlin, Studiengang
Psychosoziale Prävention & Gesundheitsförderung) und Dr. Ohm (Sektion GUS &
Klinische Psychologie),
- für Mammakarzinom Prof. Dr. Tschuschke (Uni Köln),
- für Diabetes Dipl.-Psych. Scharnhorst MPH (im Leitungsteam des
Fachbereiches Gesundheitspsychologie der Sektion GUS) und
- für Obstruktive Atemwegserkrankungen (Asthma) Dipl.-Psych. Brückner.
Disease-Management ist auch ein Tätigkeitsfeld
für PsychologInnen im Gesundheitswesen. (unter: Gesundheitspsychologie
> Berufsfeld > Tätigkeitsfelder)
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