Seite erstellt am 18.08.1998
Seite aktualisiert am
08.01.2018
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Ziel 15: Ein integrierter Gesundheitssektor
Bis zum Jahr 2010 sollten die Menschen in der Region einen wesentlich
besseren Zugang zu einer familienorientierten und gemeindenahen primären
Gesundheitsversorgung haben, unterstützt durch ein flexibles und reaktionsschnelles
Krankenhaussystem.
Teilziele:
15.1 Mindestens 90% aller Länder sollten über umfassende
primäre Gesundheitsversorgungsdienste verfügen und durch effiziente
und kostengünstige Systeme zur Überweisung von Patienten an spezialisierte
und Krankenhausdienste mit entsprechendem Feedback die Kontinuität
der Versorgung sicherstellen.
15.2 In mindestens 90% aller Länder sollten Hausärzte und
Pflegekräfte den Kern dieses integrierten primären Gesundheitsversorgungssystems
bilden, das auf dem Einsatz multidisziplinärer Teams aus dem Gesundheits-
und Sozialwesen sowie aus anderen Sektoren basiert und auch die örtliche
Bevölkerung mit einbindet.
15.3 Mindestens 90% aller Länder sollten ein Gesundheitswesen
haben, das eine Beteiligung des einzelnen sicherstellt und Menschen, die
andere im häuslichen Umfeld gesundheitlich versorgen, anerkennt und
unterstützt.
Dieses Ziel läßt sich erreichen, wenn:
- unter Einbindung der örtlichen Bevölkerung bedarfsgerechte
primäre Gesundheitsversorgungsdienste und -programme geschaffen werden,
die den jeweiligen Bedürfnissen und Erwartungen in den Bereichen Gesundheitsförderung,
Krankheitsprävention, Versorgung und Rehabilitation entsprechen und
Maßnahmen für Gruppen mit besonderen Bedürfnissen, einschließen;
- die für die Verwaltung der Gesundheitsdienste Verantwortlichen
den Grundsatz beherzigen, daß alles, was auf der primären Ebene
zufriedenstellend geleistet werden kann, dort angeboten werden sollte,
während Überweisungen an spezialisierte und Krankenhausdienste
auf die Fälle beschränkt bleiben sollten, die spezialisierte
Fachkompetenzen und Möglichkeiten erfordern;
- Konzepte entwickelt werden, um den einzelnen in seinem Bemühen
zu unterstützen, die eigene Gesundheit zu erhalten und sich soweit
möglich gesundheitlich selbst zu versorgen, auch indem Mechanismen
geschaffen und Informationen bereitgestellt werden, die dem einzelnen ermöglichen,
in gesundheitlichen Angelegenheiten Entscheidungen nach Sachlage zu treffen
und am Entscheidungsprozeß aktiv teilzunehmen.
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