Aktivitäten für die Gesundheitspsychologie im BDP in den Jahren 1989 - 1997
© Maximilian Rieländer
Gliederung
1. Anfänge der Gesundheitspsychologie
2. Gesundheitspsychologisch aktive Untergliederungen
im BDP
3. Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich
der Gesundheitspsychologie
4. Veranstaltungen und Veröffentlichungen
für die Gesundheitspsychologie
5. Kooperation mit Krankenkassen
6. Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro
für Europa
7. Weitere Kooperationen für die Gesundheitspsychologie
8. Zusammenfassung in bezug auf die Zielperspektiven
1. Anfänge der Gesundheitspsychologie
Gesundheitspsychologie als neue eigenständige Fachdisziplin
der Psychologie
Die Gesundheitspsychologie hat sich als eine eigenständige wissenschaftliche
Fachrichtung in der Psychologie seit 1978 etabliert. Die American Psychological
Association (APA) gründete 1978 eine Division
„Health Psychology". Seit 1986 besteht die European
Health Psychology Society (EHPS), vorwiegend aus wissenschaftlich arbeitenden
PsychologInnen. Den ersten deutschen Studiengang
für Gesundheitspsychologie richtete Prof. Dr. Ralf Schwarzer 1989
an der Freien Universität Berlin ein. Seit 1992 besteht in der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie die Fachgruppe
Gesundheitspsychologie.
Die Entwicklung der Gesundheitsförderung durch Beiträge
von PsychologInnen
Seit den 80er Jahren haben sich in der internationalen und nationalen
Gesundheitspolitik die Tätigkeitsfelder Gesundheitsförderung
und Prävention etabliert. Sie wurden vor allem von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) durch die Zielstrategie „Gesundheit für alle" (seit 1984)
und die Ottawa-Charta (1986) hervorgehoben. Auch im Gesundheitswesen der
Bundesrepublik Deutschland entstanden zu Ende der 70er und in den 80er
Jahren viele Initiativen und Aktivitäten zur Gesundheitsförderung
und Prävention, und zwar durch maßgebliche Mitarbeit von PsychologInnen.
Beispiele dafür sind:
- Die AOK des Kreises Mettmann führte ein kreisweites Projekt zur Gesundheitsförderung
durch, das von der Bundesregierung als Modellprojekt unterstützt wurde.
Dieses Projekt wurde vor allem von Psychologen der AOK Mettmann in Zusammenarbeit
mit dem von Psychologen geführten Institut für Therapieforschung
(IFT) in München. Für Kurse zur Gesundheitsförderung bei
der AOK wurden Konzeptionen entwickelt, Kursleiterschulungen durchgeführt
und Evaluationen vorgenommen. Diese Entwicklung trug auch zur gesetzlichen
Einfügung von Prävention und Gesundheitsförderung
in den Leistungskatalog der Krankenkassen bei.
- Die Selbsthilfebewegung fand einen großen Aufschwung. In vielen Städten
entstanden Selbsthilfe-Kontaktstellen. Diese Bewegung wurde vor allem von
der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen (DAG SHG)
unter maßgeblicher Mitarbeit von PsychologInnen gefördert.
- In vielen Orten wurden Gesundheitszentren geführt und meist von psychotherapeutisch
ausgebildeten Ärzten und PsychologInnen geleitet, z.B. der Gesundheitspark
im Münchener Olympiastadion.
- Die Gesundheitsämter verstärkten Aufgaben der Prävention
und stellten vermehrt PsychologInnen ein.
- Für Rehabilitationskliniken wurde von der Bundesversicherungsanstalt
für Angestellte (BfA) unter psychologischer Leitung in Zusammenarbeit
mit dem Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) das Programm
„Gesundheit selbst machen", ein Vortrags- und Kursprogramm zur Gesundheitserziehung,
in Rehabilitationskliniken als Standardleistung eingeführt. Kursleiterschulungen
zur Durchführung dieses Programmes wurden von PsychologInnen durchgeführt.
2. Gesundheitspsychologisch aktive Untergliederungen
im BDP
Sektion Klinische Psychologie
Die Sektion Klinische Psychologie hat seit Mitte der 80er Jahre mehrere
tätigkeitsfeldbezogene Fachgruppen /Arbeitskreise, deren Tätigkeitsfelder
in größerem Umfang gesundheitspsychologische Aufgaben und Fragestellungen
beinhalten: „Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention;
„Autogenes Tranining, Progressive Relaxation und Klinische Hypnose"; „Klinische
Psychologen in der Früherkennung/Frühförderung"; „Klinische
Psychologen in der Arbeit mit alten Menschen"; „Klinische Psychologen in
Beratungsstellen"; „Klinische Psychologie in Rehabilitationskliniken". Arbeitskreis „Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention"
In der Sektion Klinische Psychologie entstand - auf Initiative der
Psychologen der AOK Mettmann (s.o.) - 1988 der Arbeitskreis „Klinische
Psychologen in der Prävention". Im Arbeitskreis sammelten sich
zunächst vor allem bei der AOK und in Gesundheitsämtern arbeitende
PsychologInnen. Der Erfahrungsaustausch stand im Vordergrund. Um die Gesundheitsförderung
zu betonen, nannte sich der AK seit 1993 ‘Psychologische Gesundheitsförderung
und Prävention’.
Die hervorgehobenen Aktivitäten des AK bestanden:
- in der Aktivität von ca. 6 Regionalgruppen mit regelmäßigen oder
häufigeren Regionaltreffen zwecks Erfahrungsaustausch, kollegialer
Fortbildung und Supervision sowie Durchführung kooperativer Aktivitäten
im Sinne von Öffentlichkeitsarbeit;
- in der Durchführung von 5 AK-Tagungen (s.u.);
- in der Mitarbeit beim Aufbau der Fortbildung ‘Psychologische
Gesundheitsförderung’ (s.u.);
- in der Veröffentlichung von 4 Büchern, vorwiegend über AK-Tagungen.
Der AK hat sich nach der Gründung des Fachbereiches Gesundheitspsychologie
im BDP aufgelöst; aktive AK-Mitglieder sind Mitglieder des
Fachbereiches Gesundheitspsychologie geworden.
Fachgruppe „Entpannungsverfahren"
Die Fachgruppe führt jährlich 3-4-tägige Tagungen mit
einem umfangreichen Programm an Workshops im Bereich von Entspannung und
angrenzenden Themen.
Die Fachgruppe hat Qualifikationsmaßstäbe für Kursleiter
für Autogenes Tranining und Progressive Relaxation formuliert, eine
Liste von entsprechend qualifizierten KursleiterInnen erstellt und diese
Liste an Krankenkassen gesandt.
Bundesausschuß Gesundheitspsychologie
Das Präsidium hat für die Zeit von 3/1994 - 12/1996 einen
Bundesausschuß Gesundheitspsychologie als Beratungsgremium mit der
Aufgabe eingesetzt, um gesundheitspsychologische Tätigkeitsfelder
bzw. Tätigkeitsfelder der Gesundheitsförderung, Prävention
und Rehabilitation zu definieren und berufspolitische Maßnahmen zu
konzipieren.
Der Bundesausschuß Gesundheitspsychologie hat grundlegende Konzeptionen
für die Gesundheitspsychologie im BDP erarbeitet, die „Leitsätze
zur psychologischen Gesundheitsförderung" initiiert, eine Strategie
zur Kooperation mit den Krankenkassen geplant und viele Anregungen zur
Organisation der Gesundheitspsychologie im BDP gegeben.
Pressereferat
Das Pressereferat des BDP ist seit 1995 recht aktiv in der Erstellung
von Presseinformationen über psychologische Beiträge zur Gesundheitsförderung
und Prävention; die Presseinformationen werden in den „Informationen
deutscher Psychologen" (idp), veröffentlicht und stehen Zeitungsagenturen
und Zeitungen zur Verfügung. Vor allem wurden 11/1995 und 11/1996,
als bei den Delegiertenkonferenzen Leitanträge zur Gesundheitspsychologie
verabschiedet wurden, ausführliche Presseaktivitäten mit Pressemappen
und Pressekonferenzen durchgeführt.
3. Qualifizierungsmöglichkeiten im
Bereich der Gesundheitspsychologie
Diverse Kursleiterschulungen beim Institut für Therapieforschung
Das Institut für Therapieforschung in München
(IFT) hat in
Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
seit den 80er Jahren qualifizierte Gesundheitsförderungsmaßnahmen
konzipiert und bietet dazu entsprechende Kursleiterschulungen an.
Für folgende Gesundheitsförderungsmaßnahmen werden
Kursleiterschulungen angeboten: Streßbewältigung „Der erfolgreiche
Umgang mit täglichen Belastungen"; Streßbewältigung
„Verhaltenstraining zur Streßprävention und -bewältigung"
(Angelika Wagner-Link); Gewichtsreduktion „Abnehmen - aber mit Vernunft";
Raucherentwöhnung „Rauchfrei in 10 Schritten"; Verhaltenspsychologische
Prävention von Rückenleiden (Siegfried Höfling). Entsprechende
Kursleiterschulungen werden vom IFT u.a. bei den jährlich durchgeführten
Verhaltenstherapiewochen angeboten.
Ansprechpartner: Dr. Christoph Kröger, Institut für Therapieforschung,
Parzivalstr. 25, 08084 München, Tel. 089/360804-22, Fax 089/360804-29.
Fortbildung „Psychologische Gesundheitsförderung"
In der Zeit von 2/1994 - 5/1995 erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus
Mitgliedern des BDP, der Fachgruppe Gesundheitspsychologie der DGPs und
der DGMP ein Konzept für eine Fortbildung „Psychologische Gesundheitsförderung"
für Diplom-PsychologInnen. Die Fortbildung enthält ein Curriculum
im Umfang von 200 Unterrichtseinheiten, über dessen Absolvierung ein
Qualifikationsnachweis ausgestellt wird. Für das Fortbildungscurriculum
werden äquivalente Aus-, Weiter-, Fortbildungen und Berufserfahrungen
anerkannt. Die Fortbildung wird von der Deutschen Psychologen Akademie
Fortbildungs GmbH (DPAF) seit Sommer 1995 durchgeführt.
Gesundheitswissenschaftliche postgraduale Studiengänge
In den Gesundheitswissenschaften / Public Health sind seit 1989 an
mehreren Universitäten postgraduale Studiengänge eingerichtet
worden, die akademisch ausgebildeten und praxiserfahrenen Gesundheitsberufen
die Möglichkeit eines meist zweijährigen Aufbaustudiums ermöglichen,
dessen Abschluß durch einen akademischen Titel wie z.B. Master of
Public Health (MPH) bestätigt wird.
4. Veranstaltungen und Veröffentlichungen
für die Gesundheitspsychologie
Die 1. Tagung des AK ‘Klinische Psychologen in der Prävention’
fand zum Thema „Gesundheit und Lebensqualität" 2/1991 in
Bochum statt, zusammen mit dem Arbeitsbereich Sportpsychologie der
Universität Bochum organisiert. 14 KollegInnen referierten über
ihre Arbeitserfahrungen und machten das Gebiet der psychologischen Prävention
einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Ein Tagungsbericht wurde im
DPV 1993 als Buch veröffentlicht: Reulecke,W. & Pohle,C.
(Hrsg.) „Gesundheit und Lebensqualität - Bericht der 1. Tagung
'Psychologen in der Prävention'".
Die 2. Tagung des AK ‘Psychologische Gesundheitsförderung und
Prävention’ fand zum Thema „Psychologische Gesundheitsförderung
- ein Berufsfeld mit Zukunft" 10/1994 in Düsseldorf statt.
In mehreren Arbeitsgruppen wurden Bestandsaufnahmen und Zukunftsperspektiven
für das Berufsfeld ‘Psychologische Gesundheitsförderung' erörtert.
Bei der Tagung arbeiteten wichtige Vertreter der Gesundheitspolitik mit:
ein Mitarbeiter des WHO-Regionalbüros für Europa, der Geschäftsführer
der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. (BfGe) und Vertreter der
Spitzenverbände der Krankenkassen. Unter der Moderation des WHO-Mitarbeiters
wurde ein Podiumsgespräch von ausgewählten PsychologInnen mit
den Vertretern der Krankenkassen zum Thema „Zusammenarbeit von Psychologen
und Krankenkassen für die Gesundheitsförderung" durchgeführt.
Ein Tagungsbericht wurde im DPV 1995 als Buch veröffentlicht:
Rieländer,M.; Hertel,L. & Kaupert,A. (Hrsg.) „Psychologische
Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld"
Die 3. Tagung des AK ‘Psychologische Gesundheitsförderung und
Prävention’ fand zum Thema „Zukunftswerkstatt für PsychologInnen
in der Gesundheitsförderung" 6/1995 in Jena statt. Zukunftsperspektiven
wurden nach dem Modell der 'Zukunftswerkstatt' durch Gruppenarbeit zu einigen
erarbeitet. Wesentliche Ergebnisse waren: ein Profil zu wichtigen Fachkompetenzen
für die betriebliche Gesundheitsförderung sowie die Planung einer
Broschüre zur Darstellung von psychologischer Gesundheitsförderung.
Diese Planung wurde durch einen im DPV 1996 herausgegebenen „Wegweiser
Gesundheitsförderung und Prävention - Angebote von Diplom-PsychologInnen"
verwirklicht, der eine „Einleitung Gesundheitsförderung und Psychologie",
24 Kurzdarstellungen zu psychologischen Maßnahmen der Gesundheitsförderung
sowie Angebote von 103 PsychologInnen zur Gesundheitsförderung und
Prävention enthält.
Bei den „Tagen der Klinischen Psychologie" 3/1996 in Ladenburg
wurden 2 ganztägige, sehr gut besuchte Workshops und 3 Referate zu
Themen der Gesundheitspsychologie durchgeführt. Dr.Gabriele Dlugosch
und Dr. Winfried Krieger von der Forschungsgruppe Gesundheit des Zentrum
für empirische pädagogische Forschung der Universität Landau
stellten das für die Techniker-Krankenkasse in Rheinland-Pfalz konzipierte
Gesundheitsprogramm „Wege zum Wohlbefinden - Mit Ernährung und
Bewegung der Lebensfreude auf der Spur" mit einer vorbildlichen Integration
von Praxis und Forschung dar.
Die 4. Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Deutschsprachigen Psychologenverbände
(ADP) fand zum Thema „Weiterbildung und Gesundheitspsychologie"
5/1996 in Brixen statt. Bei dieser Tagung tauschten PsychologInnen
aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol in Form von
Referaten Erfahrungen und Ansätze zur Gesundheitspsychologie aus.
Ein Tagungsbericht wurde im DPV 1996 als Buch veröffentlicht:
Pulverich,G. (Hrsg.) „Weiterbildung und Gesundheitspsychologie".
Die 4. Tagung des AK ‘Psychologische Gesundheitsförderung
und Prävention’ fand zum Thema „Salutogenese - Wege zur Gesundheit"
10/1996 in Datteln statt. Referate von Toni Faltermaier als Dozent
für Gesundheitspsychologie, von Mark Schmid-Neuhaus als ärztlicher
Leiter des Münchner Gesundheitsparks und Sybille Brückel von
AOK-Bundesverband boten Anstöße zu Diskussionen und Gruppengesprächen
über die Theorie und Praxis eines positiven Gesundheitsverständnisses.
Anhand des Referates von Frau Brückel wurde auch der gesetzlich erzwungene
Rückzug der Krankenkassen aus der Gesundheitsförderung zum Jahresende
1996 und die Konsequenzen für die weitere Arbeit von PsychologInnen
erörtert.
Die 5. Tagung des AK ‘Psychologische Gesundheitsförderung und
Prävention’ fand zum Thema "'Gesundheit für alle' in Europa
- Ziele der Weltgesundheitsorganisation - Beiträge deutscher PsychologInnen"
10/1997 in Würzburg statt. Sie beruhte auf einer Zusammenarbeit
mit Rüdiger Krech als Mitarbeiter des WHO-Regionalbüros für
Europa. In 8 Referaten stellten PsychologInnen ihre Arbeit zur Unterstützung
der WHO-Strategie „Gesundheit für alle" dar: ihre Arbeit mit Kindern
und Familien, in der schulischen, betrieblichen und kommunalen Gesundheitsförderung,
in der interdisziplinären Fortbildung für Gesundheitsförderung
sowie für europäische Entwicklungen der Gesundheitspsychologie.
Rüdiger Krech referierte über den durch das WHO-Regionalbüro
für Europa erarbeiteten Erneuerungsprozeß der Zielstrategie
„Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert". Ausführlich wurde diskutiert:
Welche psychologischen Aspekte sind beim laufenden Erneuerungsprozeß
mehr zu berücksichtigen? Wie PsychologInnen können die Verwirklichung
der Zielstrategie „Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert" vorantreiben?
Ein Tagungsbericht wurde im DPV 1999 als Buch veröffentlicht:
„'Gesundheit für alle
im 21. Jahrhundert' - Ziele der Weltgesundheitsorganisation mit psychologischen
Perspektiven erreichen".
5. Kooperation mit Krankenkassen
Seit den 80er Jahren entwickeln Krankenkassen in Zusammenarbeit mit
PsychologInnen Strukturen und Leistungen im Bereich der Gesundheitsförderung
und Prävention. Z.B. führte schon in den 80er Jahren die Zusammenarbeit
der AOK Mettmann mit dem Institut für Therapieforschung - auf beiden
Seiten waren PsychologInnen aktiv - zur Entwicklung und Evaluation von
standardisierten Gesundheitsprogrammen; die positiven Ergebnisse trugen
zur Einführung des § 20 ins SGB V bei.
PsychologInnen waren teilweise direkte Mitarbeiter in verantwortungsvollen
Positionen bei den Krankenkassen; teilweise arbeiteten sie über Institute
der psychologischen Forschung mit Krankenkassen zusammen; darüberhinaus
führten sie vor allem freiberuflich viele Streßbewältigungs-,
Entspannungs- und Nichtrauchertrainings für Krankenkassen durch.
Mit Hilfe von PsychologInnen wurden z.B. von den Krankenkassen standardisierte
Gesundheitsprogramme konzeptuell entwickelt, Kursleiter-Schulungen dazu
durchgeführt sowie für die Versicherten der Krankenkassen Kurse
durchgeführt und evaluiert. Evaluationen zeigten bisher positive Ergebnisse
hinsichtlich der Effektivität und Effizienz von Krankenkassenleistungen.
Modellhafte Beispiele einer solchen qualifizierten Zusammenarbeit sind
definierte Projekte aufgrund der Zusammenarbeit von Landesvertretungen
der Techniker-Kankenkasse mit psychologischen Hochschulinstituten. Auf
diese Weise entstanden z.B. die Gesundheitsförderungsmaßnahmen
„Wege zum Wohlbefinden", „Aktiv gegen den Schmerz" u.a..
1989 wurden für die gesetzliche Krankenversicherung durch den
§ 20 SGB V „Leistungen zur Förderung der Gesundheit und zur Verhütung
von Krankheiten" gesetzlich umschrieben. Dadurch wurden die Krankenkassen
im Gesundheitswesen der Hauptansprechpartner zur Durchführung von
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Die Spitzenverbände/Hauptverwaltungen
der Krankenkassen richteten Abteilungen für Gesundheitsförderung
eingerichtet, um bundesweit ihre Aktivitäten zur Gesundheitsförderung
zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Sie richteten etwa seit 1992 in
vielen regionalen Geschäftsstellen Abteilungen für Gesundheitsförderung
zur Organisation von Programmen mit vielfältigen Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung ein. Für die betriebliche Gesundheitsförderung
boten sie Betrieben ihre Unterstützung für Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung an. Mehrere Krankenkassen hatten mit dem BDP
bzw. seinen Untergliederungen vereinbart, zur Durchführung von Entspannungs-
und Streßbewältigungstrainings nur PsychologInnen mit entsprechenden
Fortbildungsbescheinigungen einzusetzen.
In der Zeit von 1994 - 1996 gab es ausgeprägte berufspolitische
Aktivitäten zur Förderung der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen:
- Zu den vom VdAK 1/1994 herausgegebenen „Gemeinsame Empfehlungen der
Ersatzkassen und ihrer Verbände - Qualitätskriterien für
Gesundheitsförderungsmaßnahmen nach § 20 Abs. 3 SGB
V" wurde vom BDP eine positive Stellungnahme an den VdAK gesandt.
- Die Tagung 10/1994 war durch das Podiumsgespräch „Psychologen
und Krankenkassen zusammen für Gesundheitsförderung" unter der
Moderation von Herrn Krech, Mitarbeiter beim WHO-Regionalbüro und
durch eine Arbeitsgruppe „Zusammenarbeit mit Krankenkassen" ein wichtiger
Schritt der Öffentlichkeitsarbeit für eine bessere Zusammenarbeit.
- Eine Arbeitsgruppe bewirkte zusammen mit dem Präsidium Kooperationsgespräche
des BDP mit dem AOK-Bundesverband, den Hauptverwaltungen der BEK, DAK und
TK sowie mit dem BKK-Bundesverband im Frühjahr 1995. Ein wesentliches
Ergebnis der Kooperationsgespräche war der Auftrag an den BDP, konkrete
Angebote für die Kooperation zu machen. Die erstellten Kooperationsangebote
für die Krankenkassen kamen wegen des gesetzlich erzwungenen Rückzugs
der Krankenkassen aus der Gesundheitsförderung nicht mehr zum Zuge.
Die Krankenkassen mußten all die genannten Aktivitäten zur
Gesundheitsförderung zum Jahresende 1996 leider beenden, weil der
§ 20 SGB V gesetzlich deutlich reduziert wurde. Ausgiebige Proteste
der Spitzenverbände der Krankenkassen, der Bundesvereinigung für
Gesundheit, eine Resolution von ca. 100 Wissenschaftlern aus dem Gesundheitsbereich
und auch das ausführliche Protestschreiben des
BDP konnte diese gesetzliche Restriktion nicht verhindern. Erlaubt
sind den Krankenkassen seit 1997 nur noch Leistungen zur betrieblichen
Gesundheitsförderung in Kooperation mit den Berufsgenossenschaften
sowie finanzielle Unterstützung von Selbsthilfegruppen für medizinisch
bedeutsame Erkrankungen.
Beim Rückzug aus dem Feld der Gesundheitsförderung lösten
viele Krankenkassen ihre Abteilungen für Gesundheitsförderung
auf. Dadurch verloren auch viele PsychologInnen ihre Anstellungen bei den
Krankenkassen. Weiterhin konnten viele andere PsychologInnen Gesundheitstrainings
für die Krankenkassen nicht mehr freiberulich durchführen.
6. Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro
für Europa
Eine Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro für Europa begann
5/1984 in Köln bei einer Konferenz des WHO-Regionalbüros mit
der Europäischen Föderation der Berufsverbände von Psychologen
(EFPPA). Vertreter der europäischen Psychologen und des WHO-Regionalbüros
erörterten Beiträge der Psychologie zur Verwirklichung der damals
neu entstandenen Strategie "Gesundheit für alle im Jahr 2000". Das
WHO-Regionalbüro erstellte 1984 über die Ergebnisse ein Manuskript
„Contribution of Psychology to Programme development in the WHO Regional
Office in Europe".
Die Zusammenarbeit für die Gesundheitspsychologie im BDP mit dem
WHO-Regionalbüro für Europa setzte sich dann 8/1994 durch den
Besuch eines BDP-Vertreters im WHO-Regionalbüro für Europa in
Kopenhagen beim deutschen Mitarbeiter Rüdiger Krech. Im Gespräch
erläuterte Herr Krech die Arbeit des WHO-Regionalbüros und der
BDP-Vertreter gesundheitspsychologische Aktivitäten im BDP. Im gemeinsamen
Interesse, die Arbeit für die Zielstrategie „Gesundheit für alle"
in Deutschland zu fördern, wurde der Beginn einer Zusammenarbeit und
ein Informationsaustausch über wichtige Aktivitäten vereinbart.
Der BDP ist vom WHO-Regionalbüro für Europa als eine zur Zusammenarbeit
bereite nichtstaatliche Organisation (NGO) anerkannt.
Herr Krech informierte über die Prozesse der Erneuerung der Zielstrategie
„Gesundheit für alle". Als psychologisch fundierten Beitrag zur Erneuerung
der Zielstrategie verfaßte der Autor das Manuskript „Systemtheoretische
Beiträge der Psychologie zu den Zielen und Strategien der 'Gesundheit
für alle' - Ein Entwurf für den Berufsverband Deutscher Psychologinnen
und Psychologen" (erhältlich beim Autor). Zur weiteren Unterstützung
und psychologischen Mitarbeit bei diesem Erneuerungsprozeß wurde
in Zusammenarbeit mit Rüdiger Krech die Arbeitskreis-Tagung 10/1997
organisiert und durchgeführt (s.o.).
7. Weitere Kooperationen für die Gesundheitspsychologie
Fachgruppe Gesundheitspsychologie
in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
Zur Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Gesundheitspsychologie in der
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) wurde eine „Kooperationsgruppe
für Gesundheitspsychologie" aus 2 BDP und 2 Mitgliedern der Fachgruppe
Gesundheitspsychologie der DGPs 1/1995 konstituiert, um die Kooperation
von Praktikern und Forschern im Bereich der Gesundheitspsychologie zu verbessern.
2 Sitzungen wurden 1/1995 und 1/1996 durchgeführt. Vereinbart wurde
u.a., bei jeder Tagung zur Gesundheitspsychologie im Rahmen des BDP oder
der DGPs Gäste als Beobachter einzuladen und einen Dialog zwischen
Forschern und Praktikern für die Gesundheitspsychologie durchzuführen.
Task Force on Health Psychology in der European
Federation of Professional Psychologists Association (EFPPA)
In der Europäischen Föderation der Psychologen-Verbände
(EFPPA) war von 7/1993 - 7/1997 die Task Force on Health Psychology aktiv,
in der Carola Brücher-Albers die Gesundheitspsychologie im BDP seit
4/1995 vertrat. Die Task Force hat unter dem Titel „Health Psychology
2000: The development of professional health psychology" Perspektiven
für die Gesundheitspsychologie erarbeitet. Dabei sind u.a. Konzepte
für postgraduale Fortbildungen in Gesundheitspsychologie dargestellt.
Carola Brücher-Albers, eine aktive ‘Gesundheitspsychologin des BDP’,
ist seit 7/1997 auch Generalsekretärin der EFPPA.
Bundesvereinigung für
Gesundheit e.V. (BfGe)
Die Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. (BfGe) ist ein Dachverband
für gesundheitsbezogene Organisationen in Deutschland; der BDP ist
Mitglied in der BfGe. Die Geschäftsführung der BfGe - in örtlicher
Nachbarschaft der BDP-Geschäftsstelle - hat eine wichtige Koordinationsfunktion
für den Bereich der Gesundheitsförderung in der nationalen Gesundheitspolitik.
Sie hat 1994 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
(BMBW) einen bemerkenswerten Forschungsbericht „Gesundheit und Schule"
erstellt, der inhaltlich den Paradigmenwechsel von der Prävention
zur Gesundheitsförderung befürwortet, eine Neuorientierung des
Gesundheitswesens nahelegt und auch die Bedeutung psychologi-scher, insbesondere
sozialpsychologischer Aspekte für die Gesundheitsförderung hervorhebt.
Das Referat Fachpolitik pflegt seit 1994 Kontakt mit der Geschäftsführung
der BfGe.
Gesellschaft für gemeindepsychologische Forschung und Praxis
(GGFP)
Die 1995 gegründete GGFP, aus einer langjährig bestehenden
Arbeitsgemeinschaft von Gemeindepsycho-logInnen gebildet, informiert in
ihrer Zeitschrift häufig über gesundheitspsychologische Aktivitäten
im BDP. Ein Informationsaustausch ist durch wechselseitige Mitgliedschaften
gegeben.
8. Zusammenfassung in bezug auf die Zielperspektiven
In den für den BDP maßgeblichen „Leitsätzen
zur psychologischen Gesundheitsförderung" wurden mehrere
Zielsperspektiven formuliert. Zu diesen Zielperspektiven wird hier eine
Bestandsaufnahme durchgeführt.
„Gesundheitspsychologie ist fachlich-wissenschaftlich weiterzuentwickeln."
Die Gesundheitspsychologie hat sich als psychologische Fachdisziplin
in Deutschland etabliert. Viele psychologische Universitätsinstitute
bieten Veranstaltungen in Gesundheitspsychologie an. Im BDP wurden Grundlagen
und Konzeptionen für die Gesundheitspsychologie entwickelt und formuliert.
Bei theoretischen Konzeptionen zur Gesundheitspsychologie wird ein
positiv definiertes Gesundheits-verständnis oft betont. In der Forschungspraxis
überwiegt jedoch noch die Präventions- und Krankheits-pespektive,
vielleicht als Anpassung ans krankheitsorientierte Gesundheitswesen. Als
Konsequenz aus einem positiven Gesundheitsverständnis ist ein fachlicher
Konsens über positive Gesundheitsziele sinnvoll.
Die Gesundheitspsychologie geht noch überwiegend von individuellen
Perspektiven der Gesundheit aus, sozialpsychologische Perspektiven werden
noch wenig berücksichtigt. Die Gesundheitspsychologie sollte die psychologische
Bedeutung von ‘gesunden’ Sozialbeziehungen, ‘gesunder’ sozialer Integration
in Alltagsgemeinschaften und gesundheitsfördernden Prozessen und Strukturen
in sozialen Systemen für die biopsychosoziale Gesundheit von Menschen
stärker hervorheben.
Die Konzipierung der Fortbildung ‘Psychologische Gesundheitsförderung’
für PsychologInnen (s.o.) und die dabei entstandene Erweiterung und
Systematisierung eines Katalogs psychologischer Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
war ein wichtiger Schritt für das o.g. Ziel.
Für mehrere personzentrierte Gesundheitsförderungsmaßnahmen
ist eine vorbildliche Integration von Forschung, Praxis und Qualitätssicherung
bzw. von Konzipierung, Kursleiterschulung, Maßnahmen-Durchführung
und Ergebnis-Evaluation gelungen, z.B. durch die Zusammenarbeit der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem psychologisch geleiteten
Institut für Therapieforschung (IFT) in den 80er Jahren, durch die
Zusammenarbeit der Psychologen bei der AOK Mettmann mit dem IFT in den
80er Jahren sowie durch die Zusammenarbeit mehrerer psychologischer Universitätsinstitute
mit Landesvertretungen der Techniker-Krankenkasse in den 90er Jahren. In
diesen positiven Beispielen sind pionierhafte Modellprojekte genannt. In
der Alltagswirklichkeit besteht jedoch zwischen Forschung und Praxis in
der Gesundheitspsychologie noch eine große Distanz. Ansätze
zur Förderung der Kooperation von Forschung und Praxis suchte die
‘Kooperationsgruppe für Gesundheitspsychologie’.
In den Aktivitäten der Gesundheitswissenschaften, die vor allem
in postgradualen Studiengängen und in Forschungsverbünden mit
einer Vielzahl von Forschungsprojekten bestehen, wirken wissenschaftlich
orientierte GesundheitspsychologInnen als MitarbeiterInnen mit. Im wesentlichen
besteht jedoch noch mehr ein Nebeneinander von Gesundheitswissenschaften
und Gesundheitspsychologie als eine positive Integration.
„Die Fachkompetenz von Psychologinnen und Psychologen für
das Feld der Gesundheitsförderung ist offensiv darzustellen."
Das Feld der psychologischen Gesundheitsförderung und die entsprechende
Fachkompetenz von PsychologInnen wurden seit 1994 durch Tagungen, Buchveröffentlichungen
zu Tagungen (s.o.) und Öffentlichkeitsarbeit bekanntgemacht. Psychologische
Fachkompetenz für das Feld der Gesundheitsförderung wird in besonders
geeigneter Weise durch den im DPV 1996 herausgegebenen „Wegweiser Gesundheitsförderung
und Prävention - Angebote von Diplom-PsychologInnen" dargestellt.
Zur Darstellung der psychologischen Fachkompetenz für die Gesundheitsförderung
lassen sich die vielfältigen psychologischen Aspekte bei gesunden
Lebens-, Lern-, Arbeits- und Umweltbedingungen, in einer gesunden Lebensgestaltung
im Kontext alltäglicher sozialer Beziehungen sowie in der theoretischen
Konzeption und methodischen Durchführung vieler Maßnahmen der
Gesundheitsförderung stärker hervorheben. Auch lassen sich langjährige
und vielfältige Tätigkeiten für die Erhaltung, Wiederherstellung
und Förderung der Gesundheit darstellen.
„Die Berufstätigkeit von Psychologinnen und Psychologen für
die Gesundheitsförderung ist zu fördern."
Durch Erfahrungsaustausch, kollegiale Fortbildung und Supervision bei
Regionaltreffen und Tagungen können PsychologInnen im Sinne kollegialer
Selbsthilfe ihre gesundheitspsychologische Berufstätigkeit fördern.
Diese Möglichkeiten bieten bisher vor allem regionale Arbeitsgruppen.
Zur direkten Unterstützung der Berufstätigkeit von PsychologInnen
in der Gesundheitsförderung diente auch die Veröffentlichung
des herausgegebenen „Wegweisers Gesundheitsförderung und Prävention
- Angebote von Diplom-PsychologInnen" (s.o.)
Das Motto „Psychologische Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes
Berufsfeld" umschreibt in der gegenwärtigen gesellschaftlichen
Konstellation eine optimistische Zukunftsvisionen. Dem läßt
sich gegen-überstellen, daß es gegenwärtig kaum Organisationsarten
gibt, die gesundheitspsychologisch orientierte PsychologInnen in größerem
Umfang anstellen. Dazu eine Metapher: Die Zukunftsvision ist gegenwärtig
noch ein ‘Luftschloß’, das noch auf die Erde zu bauen ist. Die aktive
Förderung der gesundheitspsychologischen Berufstätigkeit ist
eine große Aufgabe für die Gesundheitspsychologie in den nächsten
Jahren.
Zukunftschancen sind vor allem im Bildungsbereich zu erwarten:
- in der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Menschen, die im Gesundheits-,
Bildungs- und Sozialwesen in der Hilfe für andere Menschen berufstätig
sind, vor allem in der theoretischen, selbsterfahrungsbezogenen und praxisnahen
Vermittlung folgender Bildungsinhalte: Gesundheitsbewußtsein, die
Bedeutung von sozialen Beziehungen und Alltagsgemeinschaften für die
Gesundheit, Prinzipien der Gesundheitsförde-rung, kommunikative Kompetenzen
zur sozialen Unterstützung für die Gesundheit;
- in der Fortbildung von Führungskräften in wirtschaftlichen
und Verwaltungsorganisationen, damit sie in ihren sozialen Sytemen mehr
Kompetenzen haben, diese im Sinne der Gesundheitsförderung zu gestalten;
- in der Erwachsenenbildung von Menschen, die ihre gesundheitsbezogenen
Selbsthilfemöglichkeiten und ihre kommunikativen Kompetenzen zur Gesundheitshilfe
in ihren Alltagsgemeinschaften fördern wollen.
„Die Zusammenarbeit mit den für die Gesundheitsförderung
tätigen Organisationen auf Bundesebene, Landesebene und regionaler
Ebene ist zu verstärken."
Die Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro für Europa läßt
sich als sehr erfreulich und positiv bewerten.
Die Zusammenarbeit für die Gesundheitspsychologie mit der EFPPA
ist gut, weil Carola Brücher-Albers als aktive deutsche Gesundheitspsychologin
und als Generalsekretärin der EFPPA auch europäische Kommunikationen
und Kooperationen für die Gesundheitspsychologie fördert.
Die Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Gsundheitspsychologie der DGPs,
der Gesellschaft für gemeindepsychologische Forschung und Praxis und
der Bundesvereinigung für Gesundheit sind ansatzweise gegeben und
könnten intensiviert werden.
Weitere Kooperationsmöglichkeiten lassen sich am ehesten mit Organisationen
auf Bundes- Landes- und kommunaler Ebene herstellen, in denen PsychologInnen
in zum Teil maßgeblichen Positionen arbeiten.
„Auf die Gesundheitspolitik ist aktiv Einfluß zu nehmen."
Der BDP hat 1996 durch eine Resolution gegen den
gesetzlichen Abbau der Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention
in der gesetzlichen Krankenversicherung eine Stellungnahme zu wichtigen
gesundheitspolitischen Fragen veröffentlicht.
Bei der 10/1997 durchgeführten Tagung haben PsychologInnen Anregungen
zum Erneuerungsprozeß der Zielstrategie „Gesundheit für alle
im 21. Jahrhundert" beim WHO-Regionalbüro für Europa an den anwesenden
WHO-Mitarbeiter gerichtet. Wichtig ist in der nationalen und internationalen
Gesundheitspolitik eine engagierte fachkompetente Partnerschaft für
die Umsetzung der WHO-Strategie „Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert",
insbesondere für die Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung
und für eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik.
„Psychologische Gesundheitsförderung ist in allen gesellschaftlich
relevanten Feldern voranzubringen. Insbesondere sind aktuelle gesundheitsbezogene
Probleme aufzugreifen."
Zur Förderung der psychologischen Gesundheitsförderung in
gesellschaftlich relevanten Feldern wird viel Öffentlichkeitsarbeit
eingesetzt. Das Pressereferat in der Bundesgeschäftsstelle hat für
gesundheitspsychologische Themen bisher gute Öffentlichkeitsarbeit
durchgeführt (s.o.).
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