|  Seite erstellt am 18.08.1998 
        Seite aktualisiert am 
        20.06.2006
 | Gesundheitsförderung in Schulen
Dipl.-Psych. Maximilian Rieländer
Aus dem vom WHO-Regionalbüro für Europa initiierten Projekt 
„Gesundheitsfördernde Schule" entstand 1992 das „Europäische
Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen" und wurde durch nationale Schulnetzwerke
in ca. 30 Ländern durchgeführt. In Deutschland wurde das nationale
„Netzwerk Gesundheitsfördernde Schule" als Modellversuch der
Bund-Länderkommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung 
(BLK) von 1992 - 1997 durchgeführt, von der Barmer Ersatzkasse und dem Bundesverband der
Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand unterstützt, um 
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in 26 Schulen aus
13 Bundesländern durchzuführen. Anschließend folgte das
OPUS-Netzwerk
für gesundheitsfördernde Schulen.
 Die Ziele dieser Netzwerke sind: 
  die Schule als Erfahrungs- und Lebensraum mit praktischen
Angeboten zu gesunder Lebensführung gestalten,ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis entwickeln,
das körperliche, seelische und soziale Gesundheitsfaktoren im Zusammenhang
sieht,
  Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die die Entwicklung
einer gesundheitsfördernden Lebensweise unterstützen,
  ein positives Lernklima in den Klassen und ein
guten Arbeitsklimas im Kollegium fördern,
  den Alltag berücksichtigen, indem sich die Schule den Problemsituationen
der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern öffnet,
  die Gemeinschaft in der Schule stärken, die
Elternmitarbeit förden,  Personengruppen und Institutionen aus der
Umgebung einbinden.
   Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
veröffentlichte 1994 in der Studie „Gesundheit und Schule" ein umfassendes Konzept
zur Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung für Schulen im
Sinne der WHO. Die Empfehlungen der Studie beziehen
sich auf: 
   
    die einzelne Schule als eine gesundheitsförderlich zu gestaltende
und weiterzuentwickelnde Institution, 
    den Unterricht als Verknüpfung
von Gesundheitserziehung/-bildung und gesundheitsförderlicher Gestaltung,
    die Öffnung der Schule zur verstärkten Verbindung mit der sozialen und 
    kommunalen Umwelt.
     Für Psychologen, insbesondere für SchulpsychologInnen ergeben sich im Bereich „Gesundheitsförderung
in der Schule" umfassende Aufgaben und "neue" Betätigungsfelder, z.B. 
      Ideen und Möglichkeiten schulischer Gesundheitsförderung auf allen 
      Ebenen vermitteln, z.B bei Schulträgern, in Schulen, bei Lehrern und 
      Eltern
      Schulbezirke und Schulen in der Entwicklung schulischer 
      Gesundheitsförderung unterstützen: Konzeptionen entwickeln, umsetzen und 
      durch Evaluationen überprüfenGesundheitstrainings - z.B. zu Entspannung, Stressbewältigung, 
      Förderung von Sozialkompetenz, Suchtprävention - als Unterrichtseinheiten 
      konzipieren, durchführen, LehrerInnen für die Durchführung schulen, 
      evaluieren und deren regelmäßige lehrplanmäßige Durchführung unterstützen 
      (vgl. evaluierte Maßnahmen zur 
      Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen im Setting der Schule)LehrerInnen in der Bewältigung ihrer schulischen Aufgaben 
      unterstützen, z.B. durch Supervision, Stressbewältigungsmaßnahmen, 
      Burn-out-Prävention 
       Literatur
 BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT / BRÖßKAMP,
U. (1994). Gesundheit und Schule. Beitrag zu einer neuen Perspektive der
Gesundheitsförderung. Bonn: Bundesministerium für Bildung und
Wissenschaft - Referat Öffentlichkeitsarbeit.
 KAUPERT, A. & RIELÄNDER, M. (1995): Gesundheitsförderung
in der Schule. In: Rieländer/Hertel/Kaupert
 MURZA, G. & LAASER, U. (Hrsg.) (1994). Gesundheit und Schule. Theorien
zur Verbesserung der Lebens- und Lernqualität bei Kindern und Jugendlichen.
Bielefeld: IDIS
 RIELÄNDER, M., HERTEL, L. & KAUPERT, A. (Hrsg:) (1995).
Psychologische
Gesundheitsförderung als zukunftsorientiertes Berufsfeld - Bericht
der 2. Tagung ‘Psychologen in der Gesundheitsförderung und Prävention’
sowie ergänzende Beiträge. Bonn: DPV.
 
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